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Gleichberechtigter Zugang

D.1

Gibt es signifikante Unterschiede beim Breitbandzugang und der Breitbandnutzung zwischen Regionen sowie zwischen städtischen und ländlichen Gebieten?

Indikator 79: Geografische Abdeckung von Breitbandnetzen in städtischen und ländlichen Gebieten, nach Bandbreitenniveau

Ergebnissen von 2019 zufolge liegt die Verfügbarkeit von Breitbandinternet für Haushalte in Deutschland für Verbindungen mit mindestens 16 Mbit/s bei 94,6 %, mit mindestens 50 Mbit/s bei 90,2 % und mit mindestens 1.000 Mbit/s bei 34,1 %.1

Geografisch lassen sich Unterschiede bei der Breitbandverfügbarkeit feststellen, wie folgende Grafik zeigt.

Als ländlich werden hier Gemeinden mit einer Bevölkerung unter 100 Personen/km² bezeichnet; halbstädtisch sind Gemeinden mit einer Bevölkerung ab 100 Personen/km²; als städtisch gelten Gemeinden ab 500 Personen/km².2

Eine nähere Differenzierung nach Breitbandkategorien und Raumkategorien zeigt auf, dass in Landgemeinden und Kleinstädten mit weniger als 10.000 Personen mehr als 10 % der Haushalte nicht über einen Breitbandzugang mit 16 Mbit/s und mehr verfügen:

Indikator 80: Anzahl der mobilen Breitbandabonnierenden und der Internetnutzenden, aggregiert und wenn möglich aufgeschlüsselt nach städtischen und ländlichen Gebieten und in verschiedenen Regionen

In Deutschland gibt es 70.527.905 mobile Breitbandanschlüsse3 und im Durchschnitt 85 Verträge je 100 gemeldeten Personen.4 Hinsichtlich der Übertragungsrate erzielen Mobilfunknutzende in städtischen Gebieten ein besseres Ergebnis als in halbstädtischen; in ländlichen Gebieten sind die durchschnittlich erzielten Übertragungsraten am geringsten.5



Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (2019a), S. 7.

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (2019), S. 13.

OECD (2019a).

Europäische Kommission (2018), S. 6.

Breitbandmessung (2020), S. 50.



D.5

Anteil der Erwachsenen in verschiedenen Altersgruppen, die das Internet nutzen, sowie Häufigkeit und Art der Nutzung, einschließlich einer Aufschlüsselung nach Geschlecht

Indikator 81: Anteil der Erwachsenen in verschiedenen Altersgruppen, die das Internet nutzen, sowie Häufigkeit und Art der Nutzung, einschließlich einer Aufschlüsselung nach Geschlecht

Laut den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes von 2019 nutzen 91 % der Deutschen das Internet, bei der männlichen Bevölkerung sind es 93 %, bei der weiblichen Bevölkerung 88 %. Der Großteil der Deutschen (90 %) nutzt das Internet jeden oder fast jeden Tag. Junge Menschen nutzen das Internet tendenziell häufiger als ältere Menschen. Deutliche Diskrepanzen hinsichtlich des Geschlechts lassen sich lediglich bei den mindestens 65-jährigen feststellen: Von ihnen nutzen 75 % der Männer und 60 % der Frauen das Internet.1

Am häufigsten nutzen die Deutschen, die innerhalb der letzten drei Monate online waren, das Internet zum Senden und Empfangen von E‑Mails, zur Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen, zum Tätigen von Einkäufen oder Bestellungen für den privaten Gebrauch, zur Nutzung von Sofortnachrichtendiensten und zum Lesen von Online-Nachrichten/-Zeitungen und -Zeitschriften. Deutliche Unterschiede nach Geschlecht von mindestens 10 % gibt es lediglich bei der Suche nach Informationen zu Gesundheitsthemen, die 77 % der Frauen, aber nur 59 % der Männer nutzen.

Indikator 82: Wahrnehmung der Barrieren für den Internetzugang und die Internetnutzung sowie des Wertes des Internetzugangs und der Internetnutzung für Nutzende (sofern verfügbar), aufgeschlüsselt nach Alter und Geschlecht

Laut dem Digitalindex der D21 Initiative nutzten im Jahr 2019 86 % der Deutschen im Alter ab 14 Jahren das Internet, das waren 2 % mehr als im Vorjahr. Mobiler Internetzugang wurde von 74 % genutzt (6 % mehr als im Vorjahr).2 Zwischen der Nutzung durch höher Gebildete (97 % Internetnutzung) und Personen mit mittlerem Bildungsstand (92 % online) gab es kaum Diskrepanzen, während gering Gebildete lediglich zu einem Anteil von 64 % das Internet nutzten.3 Dies lässt sich jedoch damit erklären, dass etwa 50 % der Personen in dieser Gruppe älter als 60 Jahre und weiblich sind – beides Gruppen mit einer unterdurchschnittlichen Internetnutzung.

14 % der Befragten nutzen das Internet nicht.4 Als Hauptgrund der Nichtnutzung wird mit 78 % mangelndes Interesse am Internet angegeben, welches bei Männern mit 81 % etwas häufiger vertreten ist als bei Frauen (76 %). Als Top 3 Faktoren, die die Nicht-Nutzenden zu einer Nutzung des Internets motivieren könnten, werden die Erkennung eines klaren Vorteils (25 %), eine Einführung in die Funktionsweise des Internets (17 %) und eine einfachere Nutzung (17 %) genannt.5

Erhebungen des Statistischen Bundesamtes stellten zudem fest, dass 8,9 % der deutschen Haushalte 2019 nicht über einen Internetzugang verfügten.6 Der häufigste Grund für einen fehlenden Internetzugang war mangelnder Bedarf (67 %), gefolgt von mangelnden Kenntnissen (42 %), zu hohen Anschaffungs- (22 %) und Nutzungskosten (20 %), Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Schutz der Privatsphäre (19 %) und der Möglichkeit, von einem anderen Ort auf das Internet zugreifen zu können (11 %). Die Unverfügbarkeit eines schnellen Internetzugangs in der Region gab kein Haushalt als Grund an.7

Von den Befragten der D21-Studie, die das Internet nutzen, waren 46 % der Meinung, dass es negative Auswirkungen auf das tägliche Leben hätte, wenn es das Internet und digitale Geräte morgen nicht mehr gäbe.8 Bei den 14-19-Jährigen stimmen sogar 86 % dieser Aussage zu. Davon, dass man in spätestens fünf Jahren ohne das Internet kaum noch auskommen wird, sind 76 % der Befragten überzeugt. Eine starke oder sehr starke Veränderung durch die Digitalisierung wird vor allem in dem Bereich des Einkaufs von Waren und Dienstleistungen erwartet (71 %). 14-19-Jährige erwarten diese Veränderung mit 85 % noch stärker als die Gesamtbevölkerung. Die Digitalisierung wird generell von 41 % aller Befragten als eher positiv bewertet. Im medizinischen Bereich/dem Gesundheitswesen erwarten 69 % der Befragten starke bis sehr starke Veränderungen, 48 % bewerten dies als eher positiv. Auch im Bildungswesen erwarten mit 65 % fast zwei Drittel der Befragten altersunabhängig starke oder sehr starke Veränderungen, was von 50 % aller Befragten als eher positiv wahrgenommen wird.9



Statistisches Bundesamt (2019e), S. 14 f.

Initiative D21 (2020), S. 12.

Ebd., S. 14.

Ebd., S. 18 f.

Ebd., S. 19.

Statistisches Bundesamt (2019e) - Berechnet auf Grundlage der Haushaltshochrechnungen auf S. 9 – 3.637 von 40.802 Haushalten.

Ebd., S. 12.

Initiative D21 (2020), S. 32 f.

Ebd.