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Lokale Inhalte und Sprache

E.1

Wie viele Internet-Domains und Server gibt es im Land?

Indikator 83: Anzahl der registrierten Domains (einschließlich ccTLDs1. gTLDs2 und IDNccTLDs3) pro tausend Personen und, soweit verfügbar, Trend

Die Anzahl der registrierten .de-Domains beträgt aktuell etwa 16,49 Millionen.4 Dies entspricht etwa 180 Domains je 1.000 Personen.5 2018 betrug die Anzahl der .de-Domains etwa 16,28 Millionen, 2017 waren es 16,22 Millionen und 2016 betrug die Anzahl 16,13 Millionen.6 Es ist also ein zunehmender Trend erkennbar, wie auch die folgende Grafik zeigt:

Indikator 84: Anzahl der sicheren Webserver pro Million Personen und Trend, soweit verfügbar

Um die Anzahl der Server in Deutschland festzustellen, ist auch der Blick auf die Anzahl und die Fläche der Rechenzentren in Deutschland sinnvoll. Rechenzentren sind abgeschlossene räumliche Einheiten wie Serverschränke, Serverräume, Gebäudeteile oder ganze Gebäude, in denen mindestens drei physikalische Server installiert sind.7 Solche Rechenzentren sind weit verbreitet, variieren aber in ihrer Kapazität. Diese wird anhand der Fläche der Rechenzentren kategorisiert. Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der verschiedenen Rechenzentren und deren Entwicklung:

Die Zahl der Server in den Rechenzentren hat sich zwischen 2013 und 2016 um 18 % auf ca. 1,9 Millionen erhöht. Die Anzahl der Server, die nicht in Rechenzentren betrieben werden, betrug 2016 ca. 400.000. Zählt man die Server in den Rechenzentren und jene außerhalb der Rechenzentren zusammen, so kommt man auf eine Gesamtanzahl von 2,3 Millionen Servern in Deutschland im Jahr 2016. Die Fläche der Rechenzentren belief sich im Jahr 2017 auf 2 Millionen Quadratmeter, eine Fläche so groß wie 280 Fußballfelder.8

Bezieht man die vorliegende Zahl der Server von 2016 auf den aktuellen Bevölkerungsstand Deutschlands,9 so lässt sich eine Anzahl von 38.462 Servern pro Millionen Personen feststellen.



Länderspezifische Top-Level-Domain (z.B. .de).

Generierte Top-Level-Domains.

Internationalisierte Ländercode Toplevel-Domains (IDN ccTLDs) sind ccTLDs, die die nicht auf Latein basierende Schrift des Heimatlandes nutzen.

Denic (2020a).

Ebd.

Denic (2020b).

Hintemann, R. (2018), S. 3.

Hintemann, R. (2017), S. 6.

Statistisches Bundesamt (2020f).



E.4

Gibt es ein beträchtliches und wachsendes Volumen von Internet-Inhalten in verschiedenen lokalen und indigenen Sprachen, einschließlich lokal erzeugter Inhalte?

Indikator 85: Anteil der Bevölkerung, deren Hauptsprache und Schrift auf führenden Online-Diensten verfügbar sind

Hinsichtlich der Bevölkerungsstruktur Deutschlands erfasste der Mikrozensus aus dem Jahr 2019, dass in Deutschland 21.246.000 Menschen mit Migrationshintergrund im weiteren Sinn (selbst in Deutschland geboren, mindestens ein Elternteil im Ausland geboren) leben, darunter 13.682.000 Menschen mit eigener Migrationserfahrung (im Laufe ihres Lebens zugewandert).1 Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung betrug 2019 damit 26 %.2

Im Rahmen des Mikrozensus 2018 wurde in 63 % der befragten Haushalte, in denen mindestens eine Person einen Migrationshintergrund hatte, angegeben, dass hier überwiegend Deutsch gesprochen wird. Hierbei spielte die Anzahl der Haushaltsmitglieder, die einen Migrationshintergrund haben, eine Rolle: In 95 % der Haushalte, in denen nur ein Teil der Angehörigen einen Migrationshintergrund hatte, wurde sich überwiegend auf Deutsch verständigt. Dieser Anteil sank auf 44 %, sofern alle Mitglieder einen Migrationshintergrund hatten.3

In 9,7 % der insgesamt befragten Haushalte wurde vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch gesprochen. Am häufigsten wurde in diesen Haushalten überwiegend Türkisch, Russisch, Polnisch oder Arabisch gesprochen. Die folgende Tabelle macht die Anteile der verschiedenen Sprachen anteilig an den vorwiegend-nicht-deutschsprechenden Haushalten deutlich.4 Spezifische Internet-Angebote der reichweitenstärksten deutschen Nachrichtenportale, die sich in anderen Sprachen an fremdsprachige Nutzende in Deutschland wenden, sind nicht bekannt.

Diese im Rahmen des Mikrozensus erhobenen Daten sind die einzigen verfügbaren Statistiken, die Hinweise auf die gesprochenen Sprachen in Deutschland geben. Eine detaillierte Sprachstatistik liegt damit jedoch nicht vor.5

Indikator 86: Verfügbarkeit von Inhalten auf Regierungs-Websites in allen Sprachen mit bedeutenden Nutzendengruppen innerhalb der Bevölkerung

Hinsichtlich der Verfügbarkeit von Regierungs-Websites in verschiedenen Sprachen ist festzustellen, dass auf 10 von 19 überprüften Websites6 lediglich Informationen auf Deutsch und Englisch verfügbar sind. Diese zehn Websites sind ausschließlich Websites von Bundesministerien, u.a. des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Mit den Websites des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz und den Websites der Bundesregierung und des Bundesrats bieten 4 der 19 relevanten Internet-Adressen Informationen auf Deutsch, Englisch und Französisch.

Die Inhalte der Website des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge stehen in sechs Sprachen, nämlich Deutsch, Englisch, Türkisch, Russisch, Französisch und Arabisch zur Verfügung.7 Auf der Website des Auswärtigen Amtes lässt sich zwischen sieben Sprachen wählen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Arabisch und Russisch.8 Informationen in noch mehr Sprachen bietet das Familienportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an: mit Deutsch, Englisch, Bulgarisch, Spanisch, Französisch, Griechisch, Kroatisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch und Rumänisch sind es elf Sprachen.9

Eine größere Auswahl an Sprachen bietet nur die Website des Bundestags an. Hier kann man hinsichtlich bestimmter Inhalte zwischen bis zu 19 verschiedenen Sprachen wählen: Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Tschechisch und Türkisch.10

Informationen rund um das aktuelle Thema COVID-19 sind in einer Vielzahl von Sprachen zugänglich gemacht worden. Auf der Website der Bundesregierung finden sich Informationen in sieben Sprachen,11 auf der eigens für Corona eingerichteten Website des Bundesministeriums für Gesundheit sind Informationen in 16 Sprachen abrufbar12 und auch auf der Website der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sind Informationen zu COVID-19 in 19 Sprachen zu finden.13



Statistisches Bundesamt (2019).

Statistisches Bundesamt (2019b).

Statistisches Bundesamt (2019a).

Statistisches Bundesamt (2018), Tabelle 18.

Adler, A. (2018), S. 20.

Als Websites der Legislative und der Exekutive wurden hier die Websites des Bundestages, des Bundesrates, der Bundesregierung und der 14 Bundesministerien sowie der Integrationsbeauftragten und des Familienportals des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend betrachtet.

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2020).

Auswärtiges Amt (2020).

Familienportal (2020).

Deutscher Bundestag (2020).

Bundesregierung (2020d).

Bundesministerium für Gesundheit (2020).

Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (2020a).